Irgendwo hat alles seinen Anfang, nicht wahr? Sogar das Ende.
Dass ihr Ende so gut wie besiegelt war, wusste ich in dem Moment, als ich das mokkafarbene Etui wiederfand. Jahrelang hatte es in der hintersten Ecke meines Büroschranks gelegen; unbeachtet, fast vergessen, da es im Laufe der Jahre und im Zeitalter elektronischer Schreibprogramme unmodern geworden war. Heute Nachmittag fiel es mir wieder in die Hände.
Noch bevor ich es öffne, spüre ich ganz deutlich: Der Zeitpunkt ist nahe. Lange genug hat sie mich gequält, gereizt mit ihrer ständigen Präsenz, mich gelähmt in meinem Tatendrang. Jeder Versuch, mich ihrer zu erwehren, war zum Scheitern verurteilt, jeder Vorstoß zu einem eventuellen Neuanfang schlug fehl und führte mir mein Versagen deutlich vor Augen. Immer und immer wieder. Bis jetzt. Jetzt reicht es.
Denn nun liegt es vor mir, dieses fast schon verloren geglaubte Geschenk aus Jugendtagen, dessen Inhalts ich mich noch so gut entsinnen kann. Dunkelbraunes, leicht genarbtes Leder. In goldenen Lettern darin eingeprägt mein Name. Langsam ziehe ich den Reißverschluss auf und blicke ehrfürchtig auf den wertvoll anmutenden Füllfederhalter aus mattiertem Edelstahl, den eleganten Drehbleistift und den schmalen, an ein antikes Stilett erinnernden Brieföffner. Ja, dieser Fund wird ihr Ende bedeuten …
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